Mein Dangast ohne Müll

Müll im Meer

Wenn in den Sommermonaten oder an Feiertagen viele Gäste zu uns kommen, platzen die Mülleimer innerhalb von wenigen Stunden aus allen Nähten - mit fatalen Folgen für die Lebewesen im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer.

Seevögel verwechseln häufig Plastikteile mit Nahrung. Viele von ihnen verhungern dann mit vollen Mägen oder sind aufgrund der reduzierten Fitness ein leichtes Opfer von Krankheiten oder Infektionen. Zudem können die Plastikteile die Magenwände perforieren, sodass die Tiere an inneren Blutungen sterben. Im Zeitraum von 2002 bis 2006 wurde in 95 Prozent der untersuchten Eissturmvögel Plastik im Magen-Darmtrakt gefunden. In Plastikschnüren, Tauen und Seilen können sich Vögel und Seehunde verheddern, strangulieren oder verletzen. Mikroplastik ist nicht nur für Meeresbewohner ein Problem: Über die Nahrung (z. B. Fisch und Meerestiere) nimmt auch der Mensch Mikroplastik auf. Welche Auswirkungen dies haben kann, ist noch unbekannt.

Gemeinsam mit unseren Gästen und den Einwohner*innen möchten wir diesen Anblick vermeiden. Dabei geht es nicht darum, die Mülleimer noch häufiger zu leeren oder noch mehr Mülleimer aufzustellen. Es geht vor allem um Müllvermeidung: Waffel statt Eisbecher, eigener Becher für den Kaffee unterwegs und eigene Dose für den Kuchen zum Mitnehmen. In Varel und Bockhorn gibt es Unverpackt-Läden, in denen man mit eigenen Behältern einkaufen kann. Natürlich machen wir uns aber auch Gedanken darüber, wie die vorhandenen Mülleimer konzipiert sein müssen: Beispielsweise müssen die Mülleimer über einen Deckel oder eine Klappe verfügen, damit der Wind und die Vögel den Müll nicht davon tragen.
Und eins noch: Wenn ein Mülleimer schon voll ist, dann nehmen Sie Ihren Müll bitte bis zum nächsten Mülleimer mit. In den meisten Fällen steht der nächste Mülleimer nur 50 m entfernt.

Mr. Fill

In Dangast steht zwischen der Strandbar Pricke und der Bäckerei Fröllje ein Mr. Fill. Dabei handelt es sich um einen Mülleimer mit einem Fassungsvolumen von 240 Litern, der regelmäßig selbstständig den Müll zusammenpresst. Durch die solarbetriebene Presse fasst der Mülleimer bis zu 5-mal mehr Müll als ein gewöhnlicher Mülleimer. Die Klappe des Mülleimers kann mit dem Fußpedal oder per Hand geöffnet werden. Zudem gibt es ein separates Fach für Zigarettenkippen. Wenn der Mülleimer voll ist, bekommt der zuständige Mitarbeiter eine E-Mail. Ein weiterer Mr. Fill steht an der Ecke Edo-Wiemken-Straße/ An der Rennweide. Die beiden smarten Mülleimer haben insgesamt 7 gewöhnliche Mülltonnen ersetzt.

Die Vorteile auf einen Blick:
-Die Klappe verhindert, dass Müll in die Natur fliegt.
-Extra-Fach für giftige Zigarettenkippen
-Der Mülleimer wird nur geleert, wenn er tatsächlich voll ist.
-Der Müll wird vor Ort zusammengepresst.

Mehrweg-System für Zigarettenkippen

Auch Zigarettenkippen haben enorme Auswirkungen auf die Natur. Das Nikotin einer einzigen gerauchten Zigarette hat einen negativen Effekt auf 1000 Liter Wasser. Versuche mit Wattwürmern haben gezeigt, dass bereits geringe Konzentrationen von Zigarettenfiltern im Sediment zu vermehrten Schäden im Erbgut führen. Hinzu kommt, dass die meisten Zigarettenfilter aus dem Kunststoff Celuloseacetat bestehen, der in der Natur nicht abgebaut werden kann. Allerdings zerfällt er aufgrund der faserigen Struktur in kleine Teile. Aktuell wird geschätzt, dass der Abbau in der Natur rund zehn Jahre dauern kann.

Am Badestrand stehen 3 Aufsteller, an denen Rohre angebracht sind. In diesen Rohren stecken Dosen, die man für den Strandbesuch ausleihen kann. Und so funktioniert's:

1. Dose entnehmen
2. an den Strand oder in den Strandkorb setzen
3. Zigarettenkippen in die Dose stecken
4. Dose im feuerfesten Mülleimer unter den Aussteller entleeren
5. Dose wieder in die Rohre stecken

Taschenaschenbecher für Zigarettenkippen

In der Tourist-Info gibt es verschiedene Klick-Klack-Aschenbecher, die in jede (Hosen-)Tasche passen:

-mit Dangast-Motiv "Rin daarmit" für 1,00 €
-eine kostenlose Variante (Motiv je nach Bestand)
-mit verschiedenen Dangast-Motiven für 2,00 € (etwas größere Variante)

Einmal ohne, bitte

Wenn Sie einen Kaffee, einen Kuchen oder einen Burger zum Mitnehmen bestellen, bringen Sie Ihren eigenen Becher oder Ihre eigene Dose mit. Auf diese Weise können Sie ganz leicht Müll vermeiden. Beginnen Sie Ihre Bestellung mit "Einmal ohne, bitte" und schon gehören Coffee-to-go-Becher und Take-Away-Behälter der Vergangenheit an.

Teilnehmende Betriebe:
-Strandbar und Fischimbiss Pricke
-Eiscafé Sahnehäubchen
-Kurhaus Dangast
-Imbiss Satt am Watt

Hier finden Sie weitere teilnehmende Betriebe in der Region: https://www.einmalohnebitte.de/geschaefte

Das Café Zweite Heimat vermeidet mit dem Einsatz von Recup ebenfalls Müll. Dabei handelt es sich um Mehrweg-System. Die Becher werden gegen 1 € Pfand ausgegeben. Nach der Rückgabe wird der Becher vom Café gespült und an den nächsten Kunden ausgegeben.

Trinkflasche auffüllen

Wir sind "Trinkwasser mobil"-Partner des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes (OOWV). Im Weltnaturerbeportal (Edo-Wiemken-Str. 61) können Sie täglich zwischen 10.00 und 20.00 Uhr Ihre Trinkflasche kostenlos mit Leitungswasser auffüllen.
Ihren Einkauf können Sie in Dangast bequem per Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen. Auch hier können Sie Plastik und andere Rohstoffe sparen: Denken Sie immer an Ihren eigenen Beutel, Rucksack und Trolley.

 

Unverpackt einkaufen

In Varel und Bockhorn können Sie unverpackt einkaufen. Das Sortiment ist umfangreich: Nüsse, Nudeln, Getreide, Müsli, Gewürze, Kaffee, Tee, Schokolade, Gemüse, Obst, Kosmetikartikel und vieles mehr. Am besten nehmen Sie Ihre eigenen Behälter mit. Es gibt jedoch vor Ort häufig Gläser, die kostenfrei mitgenommen werden dürfen.

PURE Unverpackt am Meer (Neue Straße 1 in der Vareler Innenstadt)
Sohnenschein unverpackt (Lange Straße 13 in Bockhorn)

 

Hundekotbeutel aus Maisstärke

Im Ort stehen 6 Hundekotbeutel-Spender. Die darin enthaltenen Hundekotbeutel bestehen aus Maisstärke. Sie sollen biologisch abbaubar sein. Ganz zufrieden sind wir mit dieser Lösung jedoch nicht. Zwar sind die Beutel nicht aus Plastik. Wenn die Beutel in der Natur entsorgt werden, dauert es trotzdem sehr lange, bis sich diese Beutel vollständig auflösen. Zudem können viele Kompostierungsanlagen dieses Material nicht verarbeiten, sodass die Tüten verbrannt werden.
Wenn Sie eine bessere Lösung haben, freuen wir uns über eine E-Mail an info@dangast.de.

Gemeinsam gegen Müll im Meer!