1804 gründete Reichsgraf Wilhelm Gustav Friedrich von Bentinck im Fischer- und Bauerndorf Dangast eine See-Bade-Anstalt nach englischem Vorbild. Neben sittsam getrennten Badestränden für Damen und Herren gab es ein "Conversationshaus" mit Speise-, Tanz- und Spielsälen sowie Gesellschafts- und Leseräumen. Später kam noch ein Badehaus hinzu. Das Seebad florierte und zog illustre Gäste wie den Mathematiker Carl Friedrich Gauß oder den Dichter Theodor von Kobbe an.
Geschichte
Dangast wurde über viele Jahrhunderte hinweg vom Fischfang geprägt. Und doch ist Dangast am Jadebusen der Nordsee weitaus mehr als ein verträumtes Fischerdorf. Als erstes Nordseebad an der niedersächsischen Nordseeküste wird seit jeher Erholung und Gesundheit in Dangast groß geschrieben. Dangast ist das südlichste Nordseebad und bietet durch die besondere Lage auf einem Geestrücken einen unverbauten Blick auf die Nordsee.
1804
1856
1856 wurden die Anlagen privatisiert und der Gästestrom nahm beständig zu, doch blieben die Kaufleute, Unternehmer und Beamte noch bis in das frühe 20. Jahrhundert fast ganz unter sich.
1907
1907 entdeckten die Mitglieder der Dresdener Künstlergemeinschaft "Brücke" die Landschaft am Jadebusen, den weiten Himmel und die klaren, kontrastreichen Farben der Natur. Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein schufen in Dangast während mehrerer Sommeraufenthalte hunderte von Bildern - Ölgemälde, Aquarelle und Holzschnitte der expressionistischen Stilrichtung.
1950
Ab den 1950er Jahren kamen immer mehr Erholungssuchende, um in Dangast ihre Ferien zu verbringen. Der Campingplatz wird um Toiletten-, Wasch- und Duschanlagen erweitert. Schon zu dieser Zeit fanden außergewöhnliche Veranstaltungen, wie die Wahl zur "Miss Dangast" im Saal des Kurhauses statt.
1966
1966 gründete eine Interessengemeinschaft von Wassersportlern in Dangast den Jade-Yacht-Club, der heute noch Anleger für Segel- und Motorboote im Dangaster Hafen anbietet.
1974
1974 starteten die Bauarbeiten für das neue Meerwasserquellbad und 1980 wurde die Nordsee-Kuranlage Deichhörn mit medizinischem Badebetrieb eröffnet. Mit der Anerkennung Dangasts als Nordseebad und Ort mit Heilquellen-Kurbetrieb entwickelte sich das infrastrukturelle Angebot kontinuierlich weiter. Das Bettenangebot nahm stetig zu.
1994
Die Mutter-Kind-Kurklinik nahm 1994 mit heute insgesamt 314 Betten ihren Betrieb auf. Der Umbau des DanGastQuellbades zu einem wetterunabhängigen Freizeitbad mit Jod-Sole-Wasser wurde 1998 abgeschlossen.
2015
Durch die ständig sinkende Nachfrage nach der ambulanten Badekur war der medizinische Badebetrieb in der Nordsee-Kuranlage Deichhörn nicht zu halten. Das Gelände wurde verkauft und die Kurverwaltung ist im Jahr 2015 umgezogen in das Weltnaturerbeportal direkt am Deich. Hier befinden sich nun alle öffentlichen Einrichtungen wie DanGastQuellbad, Watt'nSauna, Veranstaltungsräume, Wellnessbereich, Tourist-Info und Restaurant unter einem Dach mit herrlichem Panoramablick auf den Jadebusen und das Weltnaturerbe Wattenmeer.
HEUTE
Der Ort hat sich zu einem Nordseebad mit hohem Niveau entwickelt, konnte sich aber trotzdem seinen ursprünglichen Charakter erhalten.